Der Verein

"The emergence of the postcolonial intellectuals and cultural producers... forces us to move beyond the linear temporality of 'development' to the diverse, heterogeneous, and hybrid space of postmodernity." - Homi K. Bhabha, "The Postcolonial and the Postmodern" (1992).

Der Entwicklungsbegriff ist deshalb schwierig, weil...

… er historisch in eurozentrischem Denken verwurzelt ist. Das bedeutet, dass er die westlichen Gesellschaften und ihre Werte als „fortschrittlicher“ gegenüber anderen betrachtet.

Deshalb wird von westlichen Organisationen in den Ländern des sog. „Globalen Südens“ häufig lokales Wissen vernachlässigt, Erfahrungen werden abgesprochen und als „hinderlich“ gesehen.

… er häufig von ehemaligen Kolonialmächten verwendet wird, die sich als großzügige Gebende stilisieren, was zu einer Fortsetzung der Abhängigkeitsbeziehungen oder neokolonialen Mustern führt.

… weil er eng und unkritisch mit der Vorstellung von Wirtschaftswachstum verbunden wird, das aber in unserer neoliberalen Welt zu einer Verschärfung von Ungerechtigkeiten führt.

Weshalb dann trotzdem der Name redo development e.V.?

Wir leben nicht in einem luftleeren Raum, die meisten der Krisen um uns herum sind miteinander verknüpft: die Klimakrise, die wachsende Schere zwischen arm und reich, die Verschränkungen zwischen Politik, Wirtschaft und Geld. Hunger, Migration und Flucht, Populismus und Demokratieverlust.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, alle Perspektiven, Wissen und Erfahrungen miteinzubeziehen, um diesen Krisen bestmöglich etwas entgegenzusetzen.

Deshalb arbeiten wir – bewusst und kritisch – mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und mit den Konzepten der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dabei setzen wir uns stets kritisch mit unserer eigenen Perspektive auseinander, mit den Fragen: Welche Veränderungen wünschen sich die betroffenen Gruppen und welche Implikationen hat das?